Blogparade: Das Lasagne-Konzept – Warum Vielschichtigkeit als Texterin essentiell ist

von | 23. Sep 2019 | Text

Lasagne? Was hat das denn mit Schreiben zu tun? Das fragst du dich jetzt bestimmt. Ich gebe zu, es scheint tatsächlich ein bisschen weit hergeholt. Als mich aber die liebe Susanne Lindenthal vor ein paar Wochen auf ihre Blogparade aufmerksam gemacht hat, hatte ich sofort eine Idee, worüber ich schreiben kann. Nicht nur, weil ich Lasagne liebe. Außerdem hab ich auch schon mal über Spaghetti Bolognese geschrieben, warum also nicht auch mal über Lasagne? Genau das tue ich nun mit diesem Artikel, der ein Beitrag zu Susannes Blogparade „Das Lasagne-Konzept: Deine fabelhafte Geschichte zur Lasagne“ ist.

Jetzt bist du aber sicher neugierig, wie ich den Bogen spanne von der Lasagne zum Texten. Nun, das ist ganz einfach: Lasagne ist vielschichtig, es gibt zig verschiedene Rezepte dafür, die sich teilweise nur minimal, teilweise aber auch mehr voneinander unterscheiden. Und auch beim Texten gibt es zig verschiedene Herangehensweisen, die ganz unterschiedlich sein können.

Texten – so vielschichtig wie Lasagne

Aber eigentlich will ich auf etwas anderes hinaus: Auf die Vielschichtigkeit der Lasagne. Denn genau das ist es auch, was mir als Texterin hilft. Ich bin in vielen Themengebieten einigermaßen bewandert und habe Spaß daran, mich auch in neue einzuarbeiten. Genau diese Vielschichtigkeit und Abwechslung liebe ich an meinem Job.

Übrigens finde ich es in vielen Fällen von Vorteil, wenn man in einem Thema kein hundertprozentiger Experte ist. Denn damit hat man oft auch Scheuklappen auf, man muss aufpassen, dass man das eigene Wissen nicht auch vom Leser erwartet. Ein guter Texter kann natürlich so schreiben, dass er die Leser immer dort abholt, wo sie gerade stehen. Manchmal ist es aber einfach gut, wenn man sich selbst erst ins Thema einlesen muss, denn die Fragen, die sich mir als Texterin stellen, sind auch die Fragen, die sich den Lesern stellen können. Und gerade bei erklärungsbedürftigen Themen kann das ein Vorteil sein. Vorausgesetzt natürlich, man schafft es, sich ein gewisses Grundwissen und Grundverständnis zum Thema anzueignen.

Jeder Kunde ist individuell

Es gibt noch einen weiteren Aspekt, bei dem als Texterin Vielschichtigkeit gefragt ist. Und zwar dabei, sich auf jeden Kunden, auf jeden Auftrag einzustellen. Denn selbst wenn das Thema auf den ersten Blick ähnlich sein mag, so ist doch jeder anders, hat andere Werte, Visionen, Hoffnungen, Träume, Herangehensweisen etc. – und genau das will auch entsprechend in einen Text verpackt werden.

Hier ist also Feingefühl gefragt. Und deshalb ist es mir auch so wichtig, dass die Chemie mit meinen Kunden stimmt. Meiner Erfahrung nach entstehen so einfach die besten Texte. Wenn ich mich schon beim Briefing mit dem Kunden verquatsche und wir über unsere Haustiere statt über den Auftrag reden, dann weiß ich: Jupp, das passt! Und so ganz nebenbei erfahre ich bei solchen Gesprächen auch viel über mein Gegenüber. Nicht unbedingt Informationen, die in den Text rein müssen. Aber sehr viel darüber, wie der Mensch tickt. Und das wiederum ist ganz wichtig für den Text, der entstehen soll.

Zwischen den Zeilen lesen

Mein Job ist es unter anderem, die Feinheiten herauszuhören, zwischen den Zeilen zu lesen. Denn das verrät mir oft mehr, als direkt gesagt wird. Auch hier ist also Vielschichtigkeit gefragt, nicht nur oberflächliches Kratzen, sondern genaues Zuhören, Aufpassen, in das Gegenüber Hineinspüren. Die vielen Facetten des Kunden erkennen und im Text auch rüberzubringen, ohne direkt alles zu sagen.

Vielschichtigkeit kommt auch zum Vorschein bei den verschiedenen Text-Arten. Ich schreibe sachliche News-Artikel, fachlich fundierte Blog-Artikel, sympathische Über mich-Seiten, demnächst auch wieder emotionale Weihnachtspost. Bei all diesen Texten kommt es auf ganz unterschiedliche Dinge an. Und ich liebe diese Abwechslung. Es gefällt mir, einen ganz sachlich-nüchternen News-Text zu schreiben, bei dem nur die Fakten zählen. Ich tobe mich aber auch wahnsinnig gerne bei Weihnachtstexten aus, weil ich hier sprachlich so richtig in die Vollen gehen kann und so wunderschöne Texte entstehen, die berühren und natürlich auch aus der Masse der Weihnachtsgrüße hervorstechen. Genauso macht es mir auch Spaß, bei Blog-Artikeln wie diesem hier einfach so schreiben zu können, wie mir der Schnabel gewachsen ist. Und wenn ich eine Über mich-Seite schreibe, dann soll man dort natürlich den Menschen heraushören, über den diese Seite handelt.

Auch die Arbeit des Textens an sich ist vielschichtig. Denn mit Schreiben allein ist es längst nicht getan. Man muss wie schon erwähnt gut zuhören und zwischen den Zeilen lesen. Man muss recherchieren und ein Konzept erstellen. Man muss schreiben und korrigieren. Überlegen, ob auch wirklich jedes einzelne Wort sitzt wie ein Maßanzug. Ob es verstanden wird. Ob alle Fragen beantwortet werden. Und ob man den Lesern einen Kaufanzeiz gibt, den Kunden im besten Licht dastehen lässt und natürlich auch möglichst so schreibt, wie der Kunde selbst es auch tun würde. Und das ist nur ein Teil der Aufgaben, die man als Texterin hat. Vielschichtig eben, sag ich doch!

Ein facettenreicher und vielschichtiger Job

All diese Facetten liebe ich an meinem Job. Sie bieten mir genau die Abwechslung, die ich brauche, um nicht gelangweilt zu sein. Sie bringen Herausforderungen mit sich, weil ich mich oft in Themengebiete einarbeiten muss, von denen ich vorher so gut wie keine Ahnung hatte. Aber genau das brauche ich, um zufrieden zu sein. Als Scanner hat man ja oft das Problem, dass einem schnell langweilig wird. Ich habe überhaupt keinen Schmerz damit, dass ich meinen Job jetzt seit zehn Jahren mache – am 2. November dieses Jahr bin ich genau ein Jahrzehnt selbständig – weil er so vielschichtig ist und mir genügend Abwechslung und Hirn-Nahrung gibt, um weiterhin Freude daran zu haben.

Das war mal wieder ein kleiner Einblick in meine Arbeit und in meine Denkweise. Ich hoffe, dir hat diese kleine Exkursion hinter die Kulissen gefallen und du hast einen Eindruck bekommen, was mir wichtig ist und wie ich arbeite. Berichte in den Kommentaren doch gerne mal davon, wie bei dir im Job Vielschichtigkeit aussieht!

1 Kommentar

  1. Liebe Elke,
    herzlichen Dank für Deinen wundervollen Beitrag zu meiner Blogparade. Ich merke gerade, dass unsere beiden Jobs gar nicht sooo unähnlich sind, obwohl wir doch offensichtlich etwas völlig anderes machen. Der Zugang zu unseren Kunden, das individuelle sich auf den Anderen Einstellen, die Vielschichtigkeit der Menschen, denen wir begegnen, da habe ich mich und meine Arbeitsweise total wiedererkannt. Ein wunderbarer Artikel, der Deine Arbeit so schön beschreibt und mir einen tollen Einblick verschafft hat. Wenn man nicht im Thema ist, dann hat man oft ja nur eine ungefähre Vorstellung von einer Tätigkeit. Es ist schön, wenn der Blick mal hinter die Kulissen schweifen darf. Ich wünsche Dir noch viele weitere tolle Texter-Jahre mit der täglichen Entdeckung neuer und spannender Themen und Kunden.
    Alles Liebe, Susanne

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  1. Zusammenfassung Blogparade „Das Lasagne-Konzept“ – Rezepte für’s Business, für Körper, Geist und Seele essenbelebt.at - […] gibt uns in ihrem Artikel Warum Vielschichtigkeit als Texterin essentiell ist einen Einblick in ihre Arbeitsweise - und siehe…

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