Social Media: Was Unternehmen von Hillary Clinton lernen können

von | 1. Jun 2015 | Social Media

In den USA ist Wahlkampf! Auch wenn die nächsten Präsidentschaftswahlen erst am 8. November 2016 stattfinden, die potentiellen Kandidaten fürs Weiße Haus haben bereits jetzt damit begonnen, sich zu positionieren und Wahlkampf zu machen. Immerhin gilt es, erst einmal die Vorwahlen zu überstehen, um dann tatsächlich für das Amt des US-Präsidenten kandidieren zu können.

Eine Kandidatin sticht dabei besonders ins Auge: Hillary Clinton. Und zwar nicht nur, weil wir alle sie bereits kennen – als First Lady, als Senatorin oder als Außenministerin stand sie ja schon häufiger im Rampenlicht. Nein, mir fällt Hillary Clinton vor allem wegen einer Sache auf: Der Art und Weise, wie sie die sozialen Medien nutzt.

Aktiv bei Facebook, Twitter und YouTube

Keiner der anderen Präsidentschaftskandidaten ist bei Facebook, Twitter und YouTube so aktiv wie Hillary Clinton. Und keiner zeigt sich dabei so persönlich, so menschlich. Während es beispielsweise auf der Facebook-Seite der Juristin und derzeitigen Senatorin von Massachusetts Elizabeth Warren rein um politische Inhalte geht (wenngleich mir auch hier die Art und Weise wie kommuniziert wird gut gefällt!), so findet man auf der Facebook-Seite von Hillary Clinton auch Postings wie dieses:

Hillary Clinton bei Facebook

Posting von Hillary Clinton bei Facebook. (Quelle: Screenshot https://www.facebook.com/hillaryclinton)

Vielleicht erinnert ihr euch noch an die Diskussionen, die es vor Jahren mal um die angeblich nicht gefärbten Haare von Ex-Bundeskanzler Schröder gab. Die ehemalige First Lady geht ganz offen damit um, dass sie ihre Haare färbt. Natürlich hat das mit ihrer Politik nichts zu tun. Aber es macht sie menschlich. Es zeigt: Hey, ich bin nicht perfekt, ich habe graue Haare und ich färbe sie – und ich stehe ganz offen dazu. Postings wie dieses sagen auch: Ich bin ein Mensch wie du!

Auch auf der Website von Hillary Clinton findet man an jeder Ecke Links zu ihren Social Media Kanälen und Share-Buttons. Außerdem kann man per Mausklick für ihre Wahlkampagne spenden, von fünf bis 100 Dollar. (In den USA eine gängige Praxis, Wahlkämpfe werden dort generell über Spenden finanziert.) Man findet ihre Lebensgeschichte mit Bildern von frühester Kindheit bis heute. Auch hier entsteht ein sehr persönliches Bild.

Kommunikation mit Persönlichkeit

Was hat das aber nun mit der Kommunikation von Unternehmen zu tun? Ganz einfach: Auch Unternehmen und Unternehmer sollten Persönlichkeit zeigen. Die sozialen Medien bieten dazu ganz wunderbare Möglichkeiten. Vor allem kleine Unternehmen, Einzelunternehmen oder Firmen mit nur wenigen Mitarbeitern sollten diese Chance erkennen. Lasst eure Mitarbeiter zu Wort kommen, zeigt wer sie sind. Einzelunternehmer und Freelancer können ruhig auch mal etwas Privates zum Beispiel auf der Facebook-Seite über sich preis geben. Das kann ein Blumenstrauß sein, der die Büroräume verschönert, ein Urlaubsfoto oder die Bürokatze.

Klar, im Falle von Hillary Clinton ist das alles eine sehr geschickte Wahlkampf-Strategie mit nur einem Ziel: Dem Amt der US-Präsidentin. Dafür nutzt sie geschickt alle Möglichkeiten aus, alle Kanäle. Und ich finde das auch durchaus in Ordnung. Man mag kritisieren, dass ihre politischen Ziele dadurch in den Hintergrund treten. Dafür tritt die Person stärker in den Vordergrund. Und immerhin hat man als Staatsoberhaupt auch eine repräsentative Funktion, da darf man also auch mal menschlich sein und persönlich werden.

Kürzlich bin ich bei Sandra Holze, Social Media Marketing Expertin und Inhaberin von Likesmedia über einen Blog-Artikel gestolpert, in dem sie genau das empfiehlt: Redet mit den Leuten als Mensch, nicht als Unternehmen. Ich gebe zu, anfangs habe ich mir auch schwer getan, zum Beispiel Facebook-Postings auf meiner Federführend-Seite mit einer persönlichen Stimme zu verfassen. Da musste ich auch erst über meinen Schatten springen und viel über Social Media lernen. Aber letztlich bin ich doch diejenige, die Federführend Media ausmacht – und selbst wenn ich ein paar Mitarbeiter hätte, dann wären es immer noch meine Mitarbeiter und ich, also Menschen, die der Firma ein Gesicht geben. Auch hier im Blog beispielsweise schreibe ich so, wie mir der Schnabel gewachsen ist. Ihr sollt mich erzählen hören, wenn ihr meine Beiträge lest.

Gesicht zeigen!

Deshalb mein Rat an alle Unternehmer – egal wie groß oder klein das Business sein mag: Zeigt Gesicht, zeigt eure Persönlichkeit. Denn so werdet ihr von etwas Abstraktem zu etwas Konkretem, nämlich einer Person, einem Menschen, der mit anderen Menschen auf einem Blog, bei Facebook, Twitter, YouTube, Instagram oder wie sie alle heißen kommuniziert. Geht weg von plumper Werbung – dafür gibt es andere Kanäle – und hin zu persönlichen Statements, Erzählungen aus dem Arbeitsalltag, berichtet über neue oder gerade abgeschlossene Projekte, wünscht euren Fans auch mal ein schönes Wochenende oder einen guten Wochenstart! Eben alles, was euch und eurem Unternehmen ein Gesicht gibt – ein Gesicht, dass sich auch bei Fans und Followern nachhaltig einprägt.

Eine schöne Übersicht über die aktuellen Präsidentschaftskandidaten in den USA findet ihr übrigens hier bei der WirtschaftsWoche – ideal für all diejenigen, die sich einen schnellen Überblick verschaffen wollen.

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