Ich gebe es ehrlich zu: Bei meinem ersten Blog, damals noch unter Federführend PR, hatte ich auch das Problem, dass ich nie wusste, worüber ich schreiben soll. Heute ist es eher umgekehrt: Zu viele Ideen, und keine Zeit, sie alle umzusetzen. Wie es dazu kam und wie ich heute an Ideen für Blog-Artikel komme, verrate ich dir in diesem Artikel, der auch mein Beitrag zur Blog-Parade ist.
Bei meinem ersten Blog hatte ich drei Probleme: Erstens war zu wenig klar umrissen, worum es eigentlich gehen sollte, zweitens dachte ich, dass sowieso über alles schon geschrieben wurde und drittens wollte ich eigentlich überhaupt nicht gesehen werden und hatte eine Heidenangst davor. Heute ist das anders. Ich habe meine Themen abgesteckt und ich möchte gesehen werden, denn ich weiß, dass das einfach das A und O als Selbständige ist.
Noch niemand hat’s mit meinen Worten gesagt
Außerdem ist mir zwar nach wie vor klar, dass über fast alles schon mal geschrieben wurde. Aber eben noch nie mit meinen Worten und aus meiner Perspektive. Und ich weiß, dass viele von euch meinen Schreibstil und die Art und Weise, wie ich Dinge erkläre, schätzen. Das gibt mir Rückenwind und motiviert mich ungemein.
Hilft enorm: Mein Themenplan
Heute habe ich eher zu viele als zu wenige Ideen für neue Blog-Artikel. Wie ich an die Ideenfindung und Auswahl herangehe, möchte ich dir trotzdem gerne beschreiben – vielleicht ist ja etwas Inspiration für dich dabei. Was mir heute enorm hilft, ist ein Themenplan. Den habe ich im November und Dezember 2015 für das komplette Jahr 2016 gemacht. So habe ich bereits eine grobe Struktur. Die Auswahl der genauen Themen mache ich dann immer ein bis zwei Monate im Voraus. (Und gelegentlich schiebe ich auch mal ein Thema, wenn mir zwischendrin was anderes einfällt.)
Lass es mich dir einfach am Beispiel für 2017 zeigen. Für den Themenplan nehme ich mir die weit gefassten Oberthemen und Kategorien, die mein Blog hat vor. Die schreibe ich alle auf, und dann fange ich an zu überlegen. Ich picke mir zunächst eines der Themen heraus, sagen wir, Thema Rechtschreibung. Dazu überlege ich mir, was in diesem Themenkomplex für meine Leser besonders interessant ist, worüber ich noch nicht geschrieben habe oder wozu ich gerne ausführlicher schreiben möchte.
Spontane Ideen für Blog-Artikel
So purzelt als erstes das Thema Kommasetzung aus meinem Kopf. Dann fällt mir ein Gespräch ein, das ich neulich mit einem Freund hatte. Er fand es schwierig, zu wissen, wann ein Wort mit “ie” geschrieben wird, wann mit “ih” und wann nur mit “i”, sein Beispiel war “Ventil” – es wird mit langem “i” gesprochen, aber eben nur mit einem “i” geschrieben. Das ist dann also Thema Nr. 2 im Themenkomplex Rechtschreibung.
Genauso verfahre ich dann auch mit den anderen Oberthemen und Kategorien – ich schreibe erst einmal alles auf, was mir spontan dazu einfällt, ohne lange nachzudenken. Um aber keine tollen Ideen und Themen zu verpassen, will ich mich nicht nur auf meine eigenen Ideen, die ich jetzt im Moment habe, verlassen. Deshalb kommt nun Methode Nummer 2 ins Spiel: Pinterest. Ich habe mir im Laufe der Zeit viele tolle Pinnwände bei Pinterest angelegt, auf denen ich alles speichere, was mir so über den Weg läuft, von dem ich mir Inspiration verspreche oder was ich nicht vergessen und verlieren möchte.
Inspiration bei Pinterest
Also hüpfe ich rüber zu Pinterest und sehe meine Pinnwände durch. Auch so komme ich nochmal auf ca. 5-10 Ideen für Monatsthemen bzw. teilweise sogar schon ganz konkret für Artikel. (Nein, nicht indem ich dort abschreibe, sondern einfach beim durchblättern der gepinnten Artikel.) Die Artikel-Ideen notiere ich dann erst einmal handschriftlich auf einem Blatt Papier, weil so weit bin ich ja noch nicht. Noch geht es erst um die Monatsthemen.
Blog-Statistiken und Lieblingsblogs
Nach Pinterest suche ich noch in Pocket, wo ich auch diverse Artikel gespeichert habe. Und wenn das durch ist, dann werfe ich einen Blick auf meine Blog-Statistiken. Welche Artikel wurden am häufigsten gelesen? Gibt es zu diesen Themen vielleicht noch was, was ich noch vertiefen könnte? Fehlt da vielleicht noch was? Oder gab es irgendwo einen Kommentar, der sich ausführlich in Form eines Artikels beantworten ließe? Wenn ja, was wäre dazu das Oberthema und gibt es genug für einen ganzen Monat her?
Außerdem besuche ich jetzt auch ganz gezielt meine Lieblingsblogs. Worüber schreiben die Blogger, die ich am meisten schätze? Nein, ich will auch hier nicht abschreiben! Das tut man nicht und das habe ich so wenig nötig wie du. Ich hole mir Inspiration. Sven vom Conterest Blog hat das in seinem Beitrag zur Blog-Parade ganz toll beschrieben. Gibt es einen Artikel, auf den ich vielleicht eine Antwort schreiben möchte? Den ich weiter vertiefen will oder dem ich etwas hinzuzufügen habe? Oder kann ich womöglich gar widersprechen? Gibt es ein Thema, das besonders interessant ist, auch für meine Leser?
Was wollen eigentlich die Leser?
Apropos interessant für die Leser: Ich frage ja auch in meinen Blog-Artikeln immer mal wieder, was meine Leser gerne noch wissen wollen. Und auch auf Facebook stelle ich immer mal wieder die Frage: Gibt’s noch etwas zu diesem (oder einem anderen) Thema, das dich interessiert? Auch so kommt die eine oder andere Idee zustande.
Wenn ich all diese Schritte gegangen bin, nehme ich mir zu guter Letzt noch meinen Themenplan aus 2016 vor. Welche Themen hatte ich dieses Jahr auf dem Schirm, konnte sie aber nicht mehr unterbringen? Zu welchem Thema sollte ich nochmal was schreiben? Wo kann ich ansetzen und weitermachen? Gibt es etwas, was ich heute vielleicht anders sehe, als noch vor einem Jahr? Auch so kommen nochmal neue Ideen für Oberthemen und Blog-Artikel hinzu.
Ein bunter Themen-Blumenstrauß
Jetzt habe ich einen ganzen Blumenstrauß voller Themen und Ideen. Mehr sogar, als ich in einem Jahr unterbringen kann. Nicht alles eignet sich als Monatsthema, aber ich brauche ja auch noch Artikel, die ich einfach so schreibe und die nicht zwingend Material für mehrere Artikel hergeben müssen. Jetzt erstelle ich meinen Themenplan für das neue Jahr mit Monatsthemen. Und notiere dazu auch gleich all die Ideen, die ich darüber hinaus noch habe.
Die Artikel-Ideen, die zu einem Monatsthema passen, finden auch gleich dort ihren Platz. Alle anderen, liste ich separat auf, sodass ich immer noch etwas parat habe, was nicht zum Monatsthema passt. Viermal hintereinander über Kommasetzung schreiben möchte ich nämlich nicht. Und lesen will das sicherlich auch keiner 😉
Ein solides Grundgerüst…
Mit diesem Grundgerüst könnte ich meinen Redaktionsplan für 2017 jetzt schon komplett fertig machen. Will ich aber gar nicht, denn ich weiß genau, dass ich auch zwischendrin immer wieder Ideen haben werde. Deshalb lege ich nur die Monatsthemen fest. Den konkreten Redaktionsplan mache ich dann immer in der Mitte oder am Ende eines Monats für den nächsten Monat.
… und trotzdem Freiheit und Flexibilität
So bleibt mir immer eine gewisse Freiheit für spontane Ideen. Aber ich habe auch eine grobe Grundstruktur, die mir hilft, am Ball zu bleiben und dank der ich nicht jede Woche in Panik ausbreche, weil ich keinen Plan habe oder vor lauter Ideen gar nicht weiß, wo ich anfangen soll.
Wie du das für dich umsetzt, ist natürlich individuell ganz verschieden. Da tickt einfach jeder ein bisschen anders. Vielleicht brauchst du einen minutiös durchgetakteten Redaktionsplan? Oder vielleicht bist du so spontan, dass du ganz ohne Redaktionsplan arbeitest? Oder du siehst dich irgendwo dazwischen?
Halte deine Ideen fest!
Wo auch immer du stehst, eins kann auf jeden Fall nicht schaden: Wenn du eine Idee für einen Artikel hast, halte sie fest! Denn Ideen sind flüchtig und manchmal schneller wieder weg, als man schauen kann. Verlasse dich nicht darauf, dass du dir den neuen, genialen Einfall merken kannst! Ich habe immer ein Notizbuch bei mir, selbst jetzt im Urlaub. So kann ich sofort aufschreiben, was mir einfällt. Und auf meinem PC habe ich ein Dokument, in das ich alle Ideen für Themen und Artikel eintrage, abseits vom eigentlichen Themenplan. So kann ich immer darauf zugreifen, wenn ich spontan doch mal eine Artikel-Idee brauche.
Jetzt bist du an der Reihe: Wie läuft das bei dir ab mit der Themenfindung? Wie kommt du auf Ideen für Blog-Artikel? Bis zum 30. September 2016 läuft die Blog-Parade noch. Also hau in die Tasten und lass uns teilhaben an deinen Strategien. Oder verrate uns, wo dein größtes Problem liegt, welche Hürden es für dich dabei gibt. Vielleicht kommt ja jemand mit einer passenden Lösung für dich um die Ecke.
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