Warum die Über mich-Seite so wichtig ist und was du dort erzählen kannst

von | 15. Aug 2016 | Marketing, Schreiben, Text

Was glaubst du, welches die wichtigste Seite innerhalb deiner Website ist? Die Startseite? Die Seite mit den Angeboten bzw. deinen Produkten? Der Blog? Alle wichtig, keine Frage. Aber die Seite, auf die du auf gar keinen Fall verzichten solltest ist die Über mich-Seite. 

Warum? Ganz einfach, sie gehört auf den meisten Websites zu den am häufigsten aufgerufenen Seiten. Weil die Menschen neugierig sind. Weil es Vertrauen braucht, um etwas zu kaufen. Und weil man zu einem Fremden einfach zunächst mal kein Vertrauen hat. Um dieses aufzubauen, ist die Über mich-Seite perfekt geeignet. Aber wie schreibt man eine großartige, außergewöhnliche Über mich-Seite, die Eindruck macht und bei den Lesern im Gedächtnis bleibt? Dieser Frage gehe ich heute auf den Grund.

Kein Potential verschenken

Viele Website-Betreiber verschenken mit ihrer Über mich-Seite wertvolles Potential. Denn oftmals liest man auf der About-Page, wie’s im Englischen so schön heißt, einfach nur eine Biografie (bei Einzelunternehmern und Freiberuflern) oder die Unternehmensgeschichte. Das ist zwar schön und gut, verfehlt aber den Sinn und Zweck. Denn bei der Über mich-Seite geht es mehr als überall sonst nicht um reine Fakten, sondern um Emotion. Sie ist die Chance, um Nähe zum Leser zu schaffen.

Was ist deine Vision?

Du kannst deine Über mich-Seite zum Beispiel ganz wunderbar mit deiner Vision starten. Ich bastle ja auch grade am Text meiner eigenen Über mich-Seite. Und auch wenn im Moment alles noch in den Kinderschuhen steckt, den Einstieg habe ich bereits. Dort wird nämlich meine Vision zu lesen sein: Ich möchte nie mehr schlechte Texte im Internet lesen. Weil’s davon zu viele gibt, weil das einfach schade um das vergebene Potential ist und vor allem auch schade für die Sprache, die so schön und vielschichtig und wunderbar sein kann.

Mit dieser Vision verrate ich schon mal viel darüber, wie ich so drauf bin. Ich zeige mich authentisch und einzigartig. Und von dort aus kann ich weitermachen: Wie kann ich dir (also dem Besucher) konkret helfen? Was hast du davon, wenn du zu mir kommst? Hier ist dann auch ein Link zur Seite mit meinem Angebot angebracht, denn allzu ausführlich muss man das auf der Über mich-Seite nicht erläutern – dafür gibt’s die Angebots-Seite.

Wer soll sich angesprochen fühlen?

Ebenfalls ein guter Einstieg ist, wenn du erst einmal schreibst, für wen diese Seite ist. Also zum Beispiel: „Diese Website ist für all diejenigen, die ihre Website und ihren Blog mit großartigen Texten füllen wollen.“ Damit verlierst du Leser, das ist klar. Denn nicht jeder wird sich davon angesprochen fühlen. Aber die Richtigen, also die, die du haben willst, die bleiben. Ziel erreicht! 😉

Was kannst du für deine Leser tun?

Egal wie du einsteigst: Wichtig ist, dass du deinen Lesern klar machst, warum sie hier richtig sind, wie sie von dir und deiner Dienstleistung bzw. deinen Produkten profitieren können, wie du sie weiterbringst. Dafür ist es – wieder einmal – wichtig, dass du deine Zielgruppe, deinen idealen Kunden kennst. Denn nur so kannst du punktgenau erklären, warum genau du der oder die Richtige für Problem XYZ und Herausforderung ABC bist.

Die Biografie – fass dich kurz!

Und was ist mit deiner Erfahrung, deinem Lebenslauf? Vermutlich fragst du dich das gerade. Und ja, das hat natürlich auch seinen Platz auf deiner Über mich-Seite. Aber bitte: Nicht in aller Ausführlichkeit. Denn es interessiert keinen, dass du in Hintertupfingen in der Grundschule warst und bei Firma X dein erstes Praktikum gemacht hast. Beschränke dich auf das Wesentliche. Auf das, was für deinen heutigen Job wesentlich ist.

Bei mir zum Beispiel ist es ziemlich egal, dass ich Neuere Englische Literatur, Politikwissenschaften und Ethnologie studiert hab. Da reicht es dann zu sagen „Nach dem Studium in Tübingen und Reading/UK…“ oder etwas in der Art. Also ich möchte schon, dass meine Leser wissen, dass ich studiert hab, weil das zeigt, dass ich nicht ganz auf der Brotsuppe dahergeschwommen bin und dass ich mich in komplexe Sachverhalte einarbeiten kann – für meine Arbeit ist das essentiell! Auch dass ich im Ausland war, finde ich wichtig. Vielleicht nicht direkt für meine Arbeit heute, aber diese Zeit hat mich geprägt. Ich schreibe nicht lang und breit darüber, aber ich erwähne es.

Was ist relevant?

Auch nicht jede Arbeitsstelle, die ich je gemacht hab, ist wichtig. Ich werde mir also nochmal genau überlegen müssen, welche Informationen hier für meine Leser relevant sind, und dann auch nur die aufführen. Evtl. biete ich einen vollständigen Lebenslauf als PDF zum Download an, wenn ich lustig bin. Aber eigentlich glaube ich, die Arbeit kann ich mir sparen. Will eh keiner wissen…

Warum tust du, was du tust?

Wenn du zu denjenigen gehörst, die ihren alten Job über Bord geworfen haben, um etwas ganz Neues zu machen, dann ist das auch okay. Dann sag das! Erkläre, warum du heute das tust, was du tust. Was hat dich dazu gebracht, dein altes Leben, deinen sicheren Job aufzugeben? Das zeigt, dass du überzeugt bist von dem, was du tust. Und das wiederum schafft Vertrauen.

Sicher, es gibt noch sehr viel mehr, was du auf deiner Über mich-Seite schreiben kannst. Ich will hier aber kein Buch darüber schreiben, sondern dir Impulse geben und Wege aufzeigen. Deshalb stelle ich zum Thema „Was schreiben?“ nur noch eine Frage an den Schluss. Die kannst du dir entweder selbst beantworten, oder aber du fragst einfach mal bei Kollegen, Kunden, Geschäftspartnern nach: Was macht dich so besonders, einzigartig? Und wenn du die Frage an andere richtest: Was schätzen sie ganz besonders an dir? Warum nehmen sie deine Dienstleistung in Anspruch, kaufen dein Produkt? Das kannst du natürlich auch als Zitat auf der Über mich-Seite einbinden. Denn auch das schafft Vertrauen und zeigt deine Kompetenz.

Nicht nur das Was, auch das Wie entscheidet

Weil es bei der Über mich-Seite aber nicht nur um das „Was“ geht, sondern auch um das „Wie“, habe ich spontan beschlossen, dazu nochmal einen separaten Artikel zu schreiben. Denn dieser hier ist schon wieder ziemlich lang geworden. Und ich wollte ja eigentlich kein Buch schreiben, gell?! 😉 Deshalb gibt’s in zwei Wochen nochmal was zum Thema „Über mich-Seite“. Nächste Woche hab ich schon was anderes in Planung – das wird ne ganz große Sache, so viel kann ich heute schon verraten! Sei also gespannt und schau auf jeden Fall nächste Woche wieder rein! (Und wenn du den zweiten Teil zum heutigen Artikel lesen willst, dann natürlich auch übernächste Woche 😉 )

Gute Beispiele – Über mich-Seiten, die mich überzeugt haben:

Sandra Holze – bei Sandra siehst du einen schönen Einstieg mit „Was kann ich für dich tun“

Kristiane Marx von think orange – Kristiane hat die Über mich-Seite ganz wunderbar gestaltet: Kurze Einleitung, dann das, was sie für den potentiellen Kunden tun kann und dann ihre Geschichte. Hier passt auch die Reihenfolge, weil das Wichtige vorne steht, schön übersichtlich mit Bullet Points. Und wer mehr wissen will, der liest danach einfach weiter.

Melissa Talagon von Campfire Communications – Ein Beispiel auf Englisch, aber ich finde auch diesen Ansatz total cool. Die Überschrift macht mich neugierig, dann kommen sehr klare Worte über das, was man zu erwarten hat. Und am Ende auch noch der Weg, der sie zu dem geführt hat, was sie heute macht.

1 Kommentar

  1. Vielen Dank für diese knackige Erklärung der wichtigen Punkte.
    Da steht wieder eine Hausaufgabe an 🙂

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