Hast du schon mal einen alten Text von dir wieder hervorgekramt und durchgelesen? Und bist du dabei auch über einige Fehler gestolpert, die dir damals gar nicht aufgefallen sind? Keine Sorge, das ist vollkommen normal. Direkt nach dem Schreiben sieht man die eigenen Fehler nicht, vor allem, wenn es sich um kleine Tippfehlerchen, Buchstabendreher oder dergleichen handelt. Allerdings lassen sich viele Fehler vermeiden. Deshalb gebe ich dir heute Tipps fürs Korrekturlesen.
Das Problem bei eigenen Texten ist ja, dass man genau weiß, was da stehen soll, was man geschrieben hat. Und genau deshalb fallen viele Fehler eben nicht auf. Erst mit etwas Abstand sieht man sie plötzlich, knallt sich die Hand an die Stirn und fragt sich „Warum zum Teufel ist mir das nicht früher aufgefallen???“ Mit ein paar einfachen Tipps und Tricks kannst du aber dafür sorgen, dass du in Zukunft viele dieser kleinen Fehlerchen siehst und verbessern kannst. Übrigens finde ich, dass deine Leser dir die Zeit, die du fürs Korrekturlesen brauchst, wert sein sollten!
Abstand ist das Zauberwort
Für mich einer der wichtigsten Tipps, die ich dir geben kann: Veröffentliche nie etwas direkt nachdem du es geschrieben hast! Lass es mindestens über Nacht, besser sogar noch etwas länger liegen. Ich schreibe meine Blog-Artikel beispielsweise meistens donnerstags und lese sie mir montags, bevor sie veröffentlicht werden, nochmal durch. Und du glaubst nicht, wie viele Fehler ich da entdecke! (Bei genauerem Hinsehen findest du bestimmt ganz schnell heraus, welche Artikel ich wirklich donnerstags geschrieben habe und welche montags erst.)
Bei Blog-Artikeln mache ich es so, dass ich sie nur liegen lasse und dann nochmal drüberlese. Nicht, weil sie mir nicht wichtig genug wären bzw. andere Texte wichtiger wären, sondern einfach weil ich den zeitlichen Aufwand gering halten möchte. Immerhin ist es schon happig, jede Woche einen neuen Artikel zu veröffentlichen. Texte für Kunden oder Website-Texte für meine Website werden noch etwas aufwändiger begutachtet.
Wie wär’s mit einer anderen Schriftart?
Ein einfacher, aber effektiver Tipp: Ändere einfach mal die Schriftart eines Texts. Auch das hilft dir dabei, Fehler zu finden, die du sonst nicht gesehen hättest. Wenn du normalerweise in einer serifenlosen Schrift (also eine Schrift ohne die kleinen Füßchen an den Buchstaben) schreibst, dann ändere den Text mal in eine Schriftart mit Serifen, beispielsweise die Times New Roman. Und umgekehrt natürlich genauso.
Ein Text mit Format
Auch eine Änderung des Formats hilft beim Fehler finden. Also statt Hochformat einfach mal den Text auf Querformat stellen oder die Seitenränder ändern, dass man andere Zeilenumbrüche hat. So änderst du das Aussehen des Textes und liest anders.
Analog lesen
Ja, es mag altmodisch sein, aber auch das hilft: Drucke einen Text aus und lies ihn auf Papier statt am Bildschirm. Ich finde das einerseits weniger anstrengend für die Augen. Auf der anderen Seite ist es aber auch eine weitere Möglichkeit, Fehler zu finden.
Vorlese-Stunde
Anfangs ist das total befremdlich, aber es ist eine gute Möglichkeit, um nicht nur Fehler zu entdecken, sondern auch inhaltliche Ungereimtheiten: Lies den Text laut vor. Du musst ihn nicht jemand anderem vorlesen, es reicht, wenn du ihn dir selbst vorliest. Aber wirklich laut und deutlich! Und achte darauf, dass du dabei konzentriert bist.
Das waren meine Tipps fürs Korrekturlesen. Hast du noch weitere Tipps auf Lager? Dann lass es mich und die anderen Leser in den Kommentaren wissen! Hat dir der Artikel gefallen? Dann teile ihn doch über deine Social Media Kanäle! Willst du mehr davon? Dann schau unbedingt auch mal in meiner Bibliothek vorbei. Das ist mein Mitgliederbereich, in dem du viele wertvolle Tipps, Checklisten, Cheat Sheets und Übungen bekommst, um richtig geniale Texte zu schreiben.
Deine fuenf Tipps sind sehr hilfreich Elke. Ich bevorzuge vor allem das „Analog lesen“. Ja, ich bin old school. Es ist fuer mich aber die sicherste und schnellste Moeglichkeit, Fehler zu finden. „Abstand ist das Zauberwort“ – liegen lassen, hilft mir auch bei englischen Texten, die ich haeufig schreiben muss. Da finde ich am naechsten Tag immer noch einen besseren, treffenderen Ausdruck. Gerne werde ich kuenftig auch Deine anderen Tipps ausprobieren. Vielen Dank. Gerhard
Hallo Elke,
vor drei Wochen kommentierte ich Deinen interessanten blog.
Der scheint allerdings verschwunden zu sein. Wohin und Warum?
Gruss Gerhard
Lieber Gerhard,
au weia, da ist wohl beim Freigeben etwas schiefgegangen, entschuldige! Ich hatte deinen Kommentar freigeschaltet (zwecks Spam geht das nicht automatisch), aber wohl irgendwas übersehen oder vielleicht hatte auch das Redaktionssystem Schluckauf. Jetzt ist er aber wieder da. Der Einfachheit halber antworte ich jetzt mal hier:
Analog lesen mache ich auch oft, da bin ich genauso old school! Sogar wenn’s ums Notizen machen geht, schreibe ich lieber von Hand als am PC – nicht nur, weil meine Tastatur so laut klappert und das am Telefon etwas störend ist, sondern weil ich das Gefühl habe, wenn ich von Hand schreibe, dass ich die Dinge viel besser verinnerliche. Wahrscheinlich ist das reine Kopfsache, aber ich bleibe dabei.
Falls du von den anderen Tipps etwas ausprobierst, lass mich gerne wissen, wie es dir damit ergangen ist!
Liebe Grüße
Elke