Wann ist ein Text ein guter Text? Auf diese Frage gibt es viele Antworten. Eine ganz essentielle ist: Wenn die Leser ihn verstehen! Denn ist das nicht der Fall, kannst du dir den Text auch sparen. Wie es dir gelingt, Texte so zu schreiben, dass deine Leser sie verstehen, ohne dafür ein Studium absolvieren zu müssen, zeige ich dir in diesem Artikel.
Viele denken immer noch, wenn sie komplizierte Texte schreiben würde das ihre Expertise untermauern. Das ist aber – excuse my French – Bullshit! Die wahre Kunst ist es, komplexe Sachverhalte in einfache Worte zu packen. Wenn du’s deiner Oma nicht verständlich erklären kannst, dann hast du’s auch nicht verstanden. Beamtendeutsch mag keiner, auch die Texte von Nietzsche werden von den Wenigsten gern gelesen. Egal, ob du Website-Texte schreibst, Blog-Artikel oder E-Mails: Du schreibst für den Leser. Man spricht übrigens auch von den vier Dimensionen der Textverständlichkeit.
Einfach ist die Devise!
Wie aber schreibt man verständlich? Zunächst einmal, in dem man Sätze nicht unnötig verkompliziert. Sie sollten nicht zu lang sein. Und wenn ein Satz doch mal etwas länger wird, dann achte darauf, dass du dich nicht in endlos vielen Schachtelsätzen verhedderst.
Mit dem Leser auf der Schulter
Beim Schreiben sollte der Leser immer auf deiner Schulter sitzen und dich sanft, aber bestimmt am Ohr ziehen, wenn’s zu kompliziert wird. Überlege dir schon vor dem Schreiben, welchen Wissensstand dein Leser hat und welche Fachbegriffe er kennt. Begriffe, die deinen Lesern nicht geläufig sind, musst du erklären.
Wenn du regelmäßig meine Artikel liest, dann weißt du, dass ich das Wort „müssen“ nicht sonderlich mag und nach Möglichkeit vermeide. Hier setze ich es aber bewusst ein. Denn es ist unglaublich wichtig, dass du deine Leser nicht aus den Augen verlierst. Sonst verlierst du sie nämlich auch als Leser.
Ein gut strukturiertes Konzept und eine sinnvolle Gliederung
Auch der Aufbau eines Textes hat mit Verständlichkeit zu tun. Dein Text sollte eine klare Struktur haben, inhaltlich logisch aufeinander aufbauen. Mach dir ein Konzept, bevor du anfängst zu schreiben. Mit Hilfe von Stichworten kannst du einen roten Faden erstellen. Achte dabei darauf, dass die Argumentation schlüssig ist.
Wenn du ein Konzept erstellst, denke auch immer an den Wissensstand deines Lesers. Was für dich der logische nächste Schritt ist, kann für deine Leser schon der übernächste Schritt sein, weil dir bestimmte Dinge so in Fleisch und Blut übergegangen sind, dass du sie als selbstverständlich erachtest. Mehr zum Thema Konzeption von Texten findest du übrigens hier und hier.
Male Bilder mit Worten
Und noch ein Tipp, wie deine Texte beim Leser ankommen und verständlich sind: Schreibe bildhaft, bringe anschauliche Beispiele und male so ein Bild vor dem inneren Auge deiner Leser. Das hat nicht nur den Vorteil, dass deine Texte verständlich sind, sondern auch den, dass sie besser im Gedächtnis bleiben.
Diese Tipps bilden natürlich nur Grundlagen. Aber mit diesen Grundlagen bist du schon auf dem besten Wege, verständliche Texte zu schreiben. Den Rest macht wie so oft die Übung. Also bleib dran! Verständlich schreiben ist kein Hexenwerk – es ist vielmehr ein Handwerk, das man lernen kann. Wichtigste Grundregel: Denk immer an den Leser!
Liebe Elke,
mal wieder konnte ich mich in deinem Blog-Artikel wiederfinden. Verschachteln, MEIN Thema!!! Den Leser auf meiner Schulter kenne ich allerdings recht gut. Weniger wegen der Kompliziertheit, aber umso mehr, wenn es ums Konzept geht. Ich bin ja eher die „Drauflos-Schreiberin“, was zur Folge hat, dass so mancher Blogartikel letztendlich doch wieder im Papierkorb landet. OK, ich gelobe Besserung und suche jetzt öfter mal VORHER nach dem roten Faden, bevor ich drauf los schreibe. Danke für deine wertvollen Tipps. Herzlichst Silke