In nächster Zeit möchte ich dir hier ein paar Arten von Blog-Artikeln vorstellen, mit denen du Abwechslung in deinen Blog bringen kannst. Heute geht‘s gleich los mit einem Thema, das mir besonders am Herzen liegt: Einblicke – in deine Arbeit und auch persönliche Einblicke.
Letzte Woche habe ich mal wieder einen sehr persönlichen Artikel veröffentlicht. Im Vorfeld hab ich lange überlegt, ob ich diesen Artikel so überhaupt veröffentlichen soll. Dann hab ich meinem inneren Schweinehund den Stinkefinger gezeigt und ihn rausgehauen. Und was soll ich sagen? Selten kam so viel positives Feedback wie zu genau diesem Artikel, den ich erst gar nicht veröffentlichen wollte.
Soll ich oder soll ich nicht?
Jetzt fragst du dich vielleicht, warum ich so lange gegrübelt habe. Naja, er war halt aus meiner Sicht geschrieben. Nicht „So muss man das machen“ oder „5 Tipps, wie‘s garantiert klappt“, sondern „So mach ich das“ und „Deshalb mach ich das so“. Es waren Einblicke nicht nur in meine Arbeit und Arbeitsweise, sondern auch in mein Innenleben. Und das will man ja nicht unbedingt so vor aller Welt nach außen kehren. Aber mir ging es darum, dass ich anderen Mut machen wollte, ihren eigenen Weg zu finden und nicht immer nur das zu tun, was im Lehrbuch steht. (Oder was einem die Gurus so vorgaukeln.)
Hab den Mut, deine Persönlichkeit zu zeigen
Dieser Artikel hat mir einen ziemlichen Zulauf auf dem Blog gebracht. Warum ich dir das erzähle? Weil es nicht das erste Mal war, dass ich einen persönlichen Artikel geschrieben und vor der Veröffentlichung gezögert habe. Und es war auch nicht das erste Mal, dass dann ausgerechnet diese Artikel ganz besonders oft gelesen und kommentiert wurden. Weil ich grade so in Mut-mach-Laune bin, wollte ich das einfach auch mal festhalten. Also bitte: Hab den Mut, deine Persönlichkeit zu zeigen – denn sie macht dich einzigartig!
In meinem Online-Kurs gebe ich unter anderem Tipps, wie man mit verschiedenen Artikel-Arten Abwechslung in den Blog bringt. Und da gehört dieser Blick hinter die Kulissen eben auch dazu. Das kann ein Artikel zu einem aktuellen Projekt sein, ein Artikel, in dem du erklärst, wie du arbeitest, warum deine Leistung so viel Geld kostet (nicht, dass du dich dafür rechtfertigen müsstest, aber wir alle kennen das ja), ein Erfahrungsbericht… um nur ein paar der Möglichkeiten zu nennen.
Mach dich greifbar!
Alle diese Artikel haben eines gemeinsam: Sie machen dich als Person greifbar. Stell dir vor, du kommst nach einer Google-Suche zum ersten Mal auf eine neue Internet-Seite, weil du zum Beispiel einen Coach suchst. Dann findest du dort ein paar hübsche Bilder von Bäumen und Blumen oder von anderen schönen Dingen – aber nur davon. Und du findest eine Über mich-Seite, auf der der Lebenslauf des Coachs zu lesen ist. Alles schön und gut, aber buchst du dort ein Coaching? Sicher nicht. Denn du kennst den Coach nicht und er oder sie ist auf der Website auch nicht greifbar, nicht nah am Besucher dran.
Expertise – und Vertrauen
Wenn wir etwas kaufen, dann ist Vertrauen neben der Expertise die wichtigste Grundlage. Aber wie baust du Vertrauen über eine Website auf? Bestimmt nicht mit Bildern von Blümchen oder mit deinem Lebenslauf – egal, wie toll der sich liest! Du baust Vertrauen auf, indem du deine Persönlichkeit auf der Website zeigst. Indem du dich zeigst. Denn deine potentiellen Kunden wollen sehen, mit wem sie es zu tun haben.
Neben einem guten Foto von dir (oder auch mehreren) ist die Über mich-Seite dazu da, um deinen Besuchern etwas über dich zu verraten, sagt ja der Name schon. Genau genommen verrätst du ja auf jeder Seite etwas über dich, aber auf dieser speziellen eben ganz explizit. Trotzdem reicht das unter Umständen noch nicht aus, um deinen Website-Besuchern wirklich so nahe zu kommen, dass sie auch deine Kunden werden. Man sagt ja, es braucht sieben Kontakte, bis jemand ein Produkt kauft oder eine Dienstleistung bucht. Anders ausgedrückt: Spontankäufe sind eher selten, zumindest im Business-Bereich.
Individuell statt 08/15
Denn wie gesagt braucht es Vertrauen. Und dieses Vertrauen baust du nicht auf durch eine Standard-Website und ein bisschen Standard-Blabla. Vertrauen baust du auf durch Kontinuität, durch Authentizität und Persönlichkeit. Es gibt da draußen Coaches wie Sand am Meer. Wieso sollte jemand ausgerechnet zu dir kommen? (Gleiches gilt natürlich auch für Texter, Webdesigner, Friseure… die Liste ließe sich endlos fortsetzen.)
Hey, wir kennen uns doch?!
Das heißt, du musst dich als Mensch zeigen. Nicht unnahbar sein, sondern zum Greifen nah. Vermittle deinen Besuchern den Eindruck, dass sie dich schon lange kennen. Das erreichst du unter anderem dadurch, indem du persönlich wirst. Es geht bei der Wahl eines Dienstleisters nämlich nicht nur um die Expertise. Es geht um die Persönlichkeit! Eine wunderbare Möglichkeit für persönliche Einblicke ist daher der Blog. Hier kannst du nicht nur deine Expertise zeigen, sondern eben auch dich.
Sag deine Meinung!
Du darfst, nein: Du sollst im Blog deine Meinung sagen. Du sollst durchblicken lassen, wie du tickst. Und du darfst zeigen, wie du arbeitest. Das alles macht dich transparent und greifbar. Die Leser bekommen das Gefühl, dich zu kennen. Und nicht wenige erkennen sich vielleicht sogar in dir wieder. Beste Voraussetzungen also für eine Zusammenarbeit!
In besagtem Artikel von letzter Woche habe ich zum einen eine persönliche Geschichte erzählt, die zunächst einmal gar nichts mit meinem Job zu tun hat. Zum anderen hab ich aber auch recht tief in mein Inneres blicken lassen und dabei meine eigene Herangehensweise an die Themen Marketing und Positionierung beschrieben. So bekommen meine Leser eine Vorstellung davon, wie ich ticke. Klar, einige werden dadurch abgeschreckt. Aber das ist okay. So nehme ich eine natürliche Selektion vor und muss mich hinterher nicht mit Kunden rumschlagen, die gar nicht zu mir passen und die mir womöglich mehr Bauchschmerzen bereiten als Spaß an der Arbeit.
Ein Blick hinter die Kulissen – viele Möglichkeiten
So ein Artikel, der die eigene Sicht auf die Dinge und die eigene Herangehensweise beschreibt, ist natürlich nicht die einzige Möglichkeit für einen Blick hinter die Kulissen. Ebenfalls ein sehr beliebter Artikel war „36 Dinge, die du über mich nicht wusstest“. Darin verrate ich Dinge, die eigentlich gar nichts mit der Geschäftswelt zu tun haben. Aber die etwas über mich sagen, ein ziemlich genaues Bild von mir zeigen, obwohl es auch nur einzelnen Fetzen sind.
Und ganz klassisch kannst du natürlich auch von einem aktuellen Projekt berichten, entweder noch während das Projekt läuft (in Absprache mit deinem Kunden natürlich) oder nach erfolgreichem Abschluss. Dafür könntest du den Kunden zum Beispiel auch interviewen – und wenn du das dann noch als Video-Interview machst, dann ist auch das eine Möglichkeit, um dich zu zeigen. Und zwar sogar ganz ohne dass du dabei so stark in den Vordergrund treten musst. Genial, oder?
Oder du berichtest von einer Veranstaltung, auf der du warst, so wie das hier Birgit Schultz über die Podcasthelden-Konferenz gemacht hat. Auch mein Artikel zum Barcamp 2015 ist ein Beispiel dafür. Du siehst, es gibt unzählige Möglichkeiten, wie du im Blog deine Persönlichkeit und damit auch deine Einzigartigkeit zeigen kannst. Nutze sie!
Zeig dich!
Nun zu dir: Verrate mir und den anderen Lesern doch, wann du das letzte Mal so einen Blick hinter die Kulissen gewährt hast. Gerne darfst du auch einen Link zum Artikel dalassen, wir sind doch alle neugierig! Und wer weiß, vielleicht machst du damit ja jemandem Mut und inspirierst andere? Das wär doch schön, oder?
Liebe Elke,
schon wieder so ein toller Artikel <3
Ich lese sehr gerne Artikel, in denen der Blogger seine persönliche Seite zeigt. Sie haben eine ganz eigene Dynamik und ziehen mich immer richtig mit.
In meinem Blog sind die persönlichen auch die erfolgreichsten Artikel. In diesem hier lasse ich quasi alle Hüllen fallen, denn ich erzähle davon, dass es in meinem Business alles andere als gut läuft: https://reitz-coaching.de/wenn-du-denkst-es-geht-nicht-mehr-worauf-es-in-schwierigen-situationen-wirklich-ankommt/
Danke für die Möglichkeit, den Link hier zu teilen. Das ist ja schon eine kleine Blogparade ?
Liebe Grüße
Carina
Liebe Elke,
wieder einmal top! Erst vergangene Woche habe ich darüber mit den Teilnehmern meines Powertages zum Redaktionsplan darüber diskutiert. Selbst wenn man einen „Fachwissen-Blog“, wie z.B. einen Blog über Webdesign hat, sollte man in meinen Augen viel mehr eigene Geschichten hineinbringen. Das geht mit jedem Thema.
Wenn ich mir so meine Artikel anschaue, dann lasse ich meine LeserInnen sehr oft hinter meine Kulissen schauen. Das hat sich so entwickelt würde ich sagen und war nicht immer so – vielleicht aus meinem Credo heraus, dass ich kein angelesenes Wissen weitergebe, sondern nur Tipps oder Vorgänge, die ich selbst ausprobiert habe? Daher passt hier auch der Artikel, den ich heute veröffentlicht habe und in dem ich erzähle, wie ich gerade meine ersten Schritte mit einer Virtuellen Assistentin gehe. Also voll der Blick hinter meine Kulisse 😉 http://abenteuerhomeoffice.at/2017/06/delegieren/
Danke für diese tolle Artikel-Reihe!
Sonnige Grüße
Claudia