Vor Kurzem wurde ich auf einen neuen Dienst namens Periscope aufmerksam gemacht (danke, Tamara Krantz @FrauFuchsia). Mein erster Gedanke war „Peri-was?“ Inzwischen habe ich mich schon etwas intensiver mit Periscope auseinandergesetzt und auch schon meinen ersten Scope hinter mir. Was Periscope ist, wie es funktioniert und für wen es sinnvoll ist verrate ich euch im heutigen Artikel.
Was ist Periscope?
Periscope ist eine Live-Streaming-App – also eine App fürs Smartphone, die es für iOS und Android gibt und mit der man ganz einfach eine Video-Direktübertragung starten kann. Um Periscope aktiv zu nutzen – also selbst zu scopen, wie es auf neudeutsch heißt, selbst ein Video in Echtzeit zu übertragen – braucht man ein Smartphone. Die Anwendung läuft ab Android 4.1 (und somit nicht auf älteren Geräten) und ab iOS 7.1. Wer einfach nur Scopes anschauen will, der kann das auch via Internet tun. Dazu braucht man allerdings den entsprechenden Link zum Scope. Um die App zu nutzen ist ein Twitter-Account heute nicht mehr zwingend nötig, wenngleich sinnvoll. Alternativ kann man aber auch seine Handy-Nummer angeben.
Wie funktioniert Periscope?
Ich finde Periscope toll, weil es irgendwie spontan ist – und zwar auch dann, wenn man sich auf einen Scope vorbereitet. Denn die Zuschauer können während eines Scopes kommentieren und bei Gefallen fleißig Herzchen verteilen – klingt kindisch, macht aber irre Spaß! Klar könnte man alles, was man via Periscope so in die Welt hinaus veröffentlicht auch über YouTube oder Vimeo oder andere vergleichbare Plattformen an den Mann oder die Frau bringen. Aber Periscope ist viel direkter weil man filmt und in Echtzeit überträgt – ob nun sich selbst, die schöne Umgebung oder was auch immer. Und ganz ehrlich: Für YouTube-Videos brauche zumindest ich immer ewig, weil ich die ganzen Versprecher rausschneide oder eine Aufnahme fünfmal mache, bis ich entweder zufrieden bin oder keine Lust mehr habe. Bei Periscope ist es wie bei einem Live-Konzert: Wenn der falsche Ton raus ist, dann ist er raus. Aber das macht auch irgendwie gar nichts, für mich macht das sogar den Charme von Periscope aus, dass eben nicht immer alles perfekt ist. Und wenn’s total in die Hose geht, dann ist nach 24 Stunden sowieso alles gelöscht!
Für wen ist Periscope sinnvoll?
Der erste Scope, den ich gesehen hab, war von einer Dame, die irgendwo in den USA an einem Strand lag und das gefilmt hat. Kann man machen – muss man aber nicht. Klar wird Periscope sich sicherlich bei der jüngeren Generation vor allem im privaten Umfeld abspielen. Aber man kann den Streaming-Dienst auch ganz prima fürs Business nutzen. Hier kommt es natürlich ganz stark auf die Zielgruppe an. Denn so cool ich einen Handwerker fände, der via Periscope DIY-Ideen teilt oder Anleitungen gibt, um einfache Probleme selbst zu beheben – die Frage ist, ob er damit seine Zielgruppe erreicht und neue Kunden generiert. Einen Expertenstatus aufbauen kann er so aber auf jeden Fall.
Wer schon mehr Follower auf Periscope hat, für den ist zum Beispiel eine Fragerunde interessant. Die Zuschauer können Fragen stellen und der Scoper antwortet. Oder man pickt sich eben ein bestimmtes Thema raus und erzählt etwas darüber. Im Prinzip so, wie man es mit einem Blog-Artikel auch macht, nur dass eben das Medium ein anderes ist. Wer jetzt mit Periscope startet, der hat einen großen Vorteil – und einen Nachteil: In Deutschland hat sich der Dienst noch nicht wirklich durchgesetzt. Es gibt zwar schon ein paar Scoper, die meisten kommen aber irgendwie aus dem Marketing-Umfeld. Die Allgemeinheit erreicht man damit derzeit noch nicht. Aber wer heute damit anfängt, der kann stolz sein, zu den ersten zu gehören, die diesen relativ neuen Dienst aktiv nutzen. Und kann sich so auch schon einen Namen machen, bevor Hinz und Kunz das tun wollen. Das ist eine Chance, die ich mir nicht entgehen lassen möchte. Daher habe ich mir auch fest vorgenommen, bei Periscope dabei zu bleiben. Auch wenn die Kamera und ich nicht unbedingt beste Freunde sind. Aber vielleicht nähern wir uns so einander ja auch ein bisschen an.
Markenbildung via Periscope
Wer seine eigene Marke stärken will, für den ist Periscope auf jeden Fall eine tolle Sache. Denn es wirkt auf den Zuschauer so viel direkter und persönlicher als zum Beispiel ein YouTube-Video. Man ist näher dran, man kommt sich näher, weil durch die Kommentar-Funktion eben ein Dialog entsteht statt einer eher einseitigen Kommunikation wie bei YouTube. Und Periscope bietet für die unterschiedlichsten Themen, Bereiche, Unternehmen ganz tolle Möglichkeiten, wie man es nutzen kann. Auch große Unternehmen können den Streaming-Dienst sinnvoll nutzen, als Beispiel möchte ich hier Adobe (@creativecloud) nennen, die regelmäßig Scopes senden.
Welche Themen interessieren euch?
So, ganz zum Schluss hab ich dann noch eine Frage an euch da draußen: Ein paar Themen für die ersten Scopes hab ich bereits, aber jetzt möchte ich wissen, was euch interessiert? Worüber sollte ich bei Periscope mal reden? Habt ihr Fragen rund um Text und Sprache, ums Schreiben oder zum Thema Pressearbeit? Dann lasst sie mir zukommen – per Mail, hier in den Kommentaren oder über das Kontaktformular – ich werde sie dann entsprechend zu einem Scope verwursteln. Ach ja, mich findet ihr bei Periscope unter @FederfuehrendMedia.
Update: Einen tollen Periscope-Guide hat Katharina Lewald veröffentlicht – für diejenigen, die sich für den Streaming-Dienst interessieren absolute Pflichtlektüre!
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