Gedanken über Wert und Wertschätzung von Geld und Arbeit

von | 20. Jul 2020 | Business, Federführend, Gedanken, Selbständigkeit

Geld – ein für viele leidiges Thema. Auch bei mir ploppt es immer wieder auf. In Diskussionen mit meiner Mastermind-Partnerin, die der Ansicht ist, ich würde mich unter Wert verkaufen. In Gesprächen mit Kunden, die bei meinen Preisen manchmal schlucken. Und natürlich in den ganz wichtigen Gesprächen mit mir und meinem inneren Schweinehund. Nicht zuletzt war es Thema in einem Blog-Artikel von Alex Loos, die somit (wieder einmal) Ideengeberin für diesen Artikel ist. Deshalb mache ich mir heute mal Gedanken über Wert und Wertschätzung von Geld und Arbeit.

Alex schrieb nämlich: „Ich persönlich liebe ja Geld, vor allem das Geld in meinen Taschen…“ Damit hat sie bei mir ein echtes Aha-Erlebnis ausgelöst. Denn auch wenn ich immer sage, dass ich keine Millionen auf dem Konto brauche – auch ich liebe Geld. Und ich finde das überhaupt nicht verwerflich! Wie so vieles in Maßen, nicht in Massen, denn glücklich macht es tatsächlich nicht. Aber kein Geld macht eben auch nicht glücklich. Es ist wie so oft der goldene Mittelweg, zumindest für mich. Nein, ich muss nicht siebenstellig verdienen, um glücklich zu sein. Aber mit zwei Mark fuffzich komm ich halt auch nicht weit.

Ferrari, Jaguar oder Fiat?

Der Blog-Artikel und der damit verbundene Gedankenanstoß hat mich auch dazu veranlasst, über den Wert meiner eigenen Arbeit nachzudenken. Eben weil da immer wieder der leicht erhobene Zeigefinger meiner Mastermind-Partnerin ist, die sagt, ich sei zu günstig. Und so richtig etwas entgegnen konnte ich da nie. Mal abgesehen davon, dass ich mit meinen Preisen im oberen Mittelfeld der Texter liege und mich da auch recht wohlfühle. Ich muss nicht der Ferrari unter den Textern sein, der Jaguar ist vollkommen in Ordnung. Der hat auch die volle Ausstattung, ist nur ein bisschen weniger auffällig und vielleicht nicht ganz so fetzig, dafür aber bodenständig und solide. Am Ende des Tages bringt der Jaguar seinen Fahrer aber genauso von A nach B wie der Ferrari.

Aufträge, bei denen man ein, zwei oder fünf Cent pro Wort bekommt, lehne ich inzwischen grundsätzlich ab. Denn meine Arbeit und mein Können lässt sich nicht an der Wortanzahl messen. Genau genommen ist mein Wissen und mein Sprachgefühl ohnehin unbezahlbar ? Viel mehr ist mir Qualität wichtig, der Austausch mit meinen Kunden auf Augenhöhe. Und mir ist wichtig, dass meine Kunden mich bezahlen können. Ja, ein Text von mir ist nicht billig. Aber preislich doch so im Rahmen, dass jeder, der meine Arbeit genug wertschätzt, ihn auch bezahlen kann. Klar könnte ich mehr verlangen. Aber dann müsste ich eine andere Zielgruppe ansprechen – eine, mit der ich mich nicht wohlfühle. Dass die richtige Preisfindung eine meiner größten Hürden war, habe ich in diesem Artikel, in dem ich meinem Gründer-Ich Tipps gebe, beschrieben.

Zufriedene Kunden, glückliche Texterin

Ganz ehrlich, ich mag meine Kundinnen und Kunden, sie sind ganz wunderbar! Und ich möchte sie auch nicht missen. Was bringen mir ein paar Euro mehr auf dem Konto, wenn ich mit meiner Arbeit todunglücklich bin? Und ich weiß, dass sie meine Arbeit wertschätzen, denn sonst würden sie nicht immer wieder zu mir kommen, sondern sich jemand anderes suchen.  Diese Wertschätzung wiederum weiß ich sehr zu schätzen, und sie tut mir unglaublich gut. Dieses imaginäre auf die Schulter klopfen und das „toll gemacht!“ – diese Dinge sind wiederum für mich wertvoll. Wertvoller als Geld. Denn ich weiß, dass meine Arbeit zwar nicht systemrelevant ist, aber für meine Kundinnen und Kunden eben doch wichtig, eine Erleichterung, eine Hilfe und oftmals ein essentieller Baustein für ihr eigenes Business. Deshalb stehe ich zu meinen Preisen – und zwar egal, ob jemand sie zu hoch oder zu niedrig findet. Für mich sind sie genau richtig!

Natürlich bin ich neugierig, wie du dazu stehst. Bist du mit deinen eigenen Preisen zufrieden und fühlst dich wohl? Wie war der Weg dorthin? Erzähl doch mal!

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