Heute möchte ich mal auf ein Thema eingehen, das mir sowohl in Gesprächen als auch bei der Blog-Parade immer wieder aufgefallen ist. Wenn’s ums Bloggen geht, höre oder lese ich immer wieder Dinge wie: “Ach, ich hab doch nichts zu sagen.” oder “Es wurde doch alles schon gesagt.” oder “Da gibt’s andere, die schreiben viel besser als ich” und dergleichen. Viele sehen das als den Grund an, warum sie nicht bloggen. Deshalb fand ich, es ist an der Zeit für einen Mut-mach- und Motivations-Artikel.
Jetzt mal ehrlich: Wenn du dich mit deiner besten Freundin oder deinem besten Kumpel triffst, glaubst du dann auch, du hättest nichts zu sagen? Vermutlich nicht. Nein, sogar sehr wahrscheinlich nicht. Du würdest gar nicht erst auf den Gedanken kommen.
Deine Kunden fragen dich um Rat
Oder noch einen Schritt weitergedacht: Wenn ein Kunde von dir eine Beratung, eine Empfehlung oder eine Erklärung möchte, hast du dann auch nichts zu sagen? Natürlich hast du! Denn du bist schließlich Expertin. Und der Kunde kommt zu dir und fragt dich. Er könnte vermutlich auch im Internet nachlesen, oder bei der Konkurrenz fragen. Aber er fragt DICH! Und, glaubst du jetzt immer noch, dass du nichts zu sagen hast? Dass sich sowieso keiner dafür interessiert? Nicht? Siehste!
Du bist der Experte – also hast du was zu sagen
Natürlich hast du etwas zu sagen. Du weißt schließlich jede Menge – und es wäre doch schade, wenn du dieses Wissen einfach für dich behalten würdest. Klar, wahrscheinlich hat schon mal jemand was dazu gesagt oder geschrieben. Aber eben nicht mit deinen Worten. Anders, als du es sagen wirst. Und es gibt eben immer noch Leute, die darauf gewartet haben, es genau von DIR zu hören bzw. zu lesen. Egal, was dein innerer Troll, wie Anita ihn nennt, dir sagen will.
Sag’s auf deine Art!
Ich will dir sogar verraten, warum das so ist. Zum einen gibt es Menschen, die dich und deine Arbeit schätzen. Die lassen sich Dinge lieber von dir erklären oder erzählen als von jemand anderem. Zum anderen sucht vielleicht genau jetzt jemand nach einer bestimmten Information – und ist froh, wenn er genau deinen Blog-Artikel findet. Und zum dritten – und das finde ich das schlagkräftigste Argument: Du sagst es auf deine Art und Weise, mit deiner Stimme und somit unverwechselbar. Und vielleicht wartet ja irgendjemand da draußen genau auf deinen Blog-Artikel, genau auf deine Art, Dinge zu erklären.
Verschiedene Herangehensweisen beim Erklären
In der Zeit, als ich noch Englisch-Nachhilfe gegeben und Klarinette unterricht hab, ist mir immer wieder eins aufgefallen: Als guter Lehrer hat man immer mehrere Herangehensweisen, um etwas zu erklären. Was der eine Schüler versteht, ist für den anderen ein böhmisches Dorf. Wenn man es ihm aber anders erklärt, dann versteht er’s auf einmal. Und genau das meine ich auch damit, dass es noch nie jemand mit deinen Worten gesagt hat. Vielleicht haben deine Leser schon zig Mal was zum Thema Abnehmen oder zum Thema Entspannung oder zum Thema Sicherheit auf der Website gelesen, es aber nie richtig verstanden. Und du erklärst es dann so, dass sie es verstehen.
Die Angst vor Sichtbarkeit
Bei vielen, die sich beim Bloggen nicht trauen, schwingt sicherlich auch die Angst vor der Sichtbarkeit mit. Das kann ich aus eigener Erfahrung berichten. Mir ging es auch lange Zeit so, dass ich mich oft nicht getraut hab, über ein Thema zu schreiben. Aus Angst, jemand könnte widersprechen oder ich könnte Blödsinn verzapfen und alle Welt kriegt es mit. Das ist natürlich völliger Schwachsinn. Denn ich kenne mich ja im Thema aus und ich recherchiere auch immer, zu jedem Artikel.
Und ich hatte tatsächlich Angst davor, sichtbar zu sein. Fataler Fehler, da wirst du mir zustimmen. Für uns als Selbständige ist es wichtig, sichtbar zu sein. Sonst ist das so, wie wenn jemand einen Laden hat, zu dem es aber nur eine ganz versteckte Hintertür gibt, zu der man nur reinkommt, wenn man sie kennt und einen Schlüssel dazu hat. Ja, es ist nicht leicht, sichtbar zu werden und in der Öffentlichkeit zu stehen.
Sichtbarkeit statt lästiger Kalt-Akquise
Und ja, es birgt gewisse Risiken – aber die hat man in der Selbständigkeit immer, man muss nur lernen, damit umzugehen. Aber ohne Sichtbarkeit keine Kunden. Oder eben nur mit viel lästigem Akquise-Aufwand. Der wiederum ist auch nicht Jedermanns Sache. Also meine zum Beispiel gar nicht. Dann ist sichtbar sein das kleinere Übel – und inzwischen fühle ich mich auch wohl damit. Weil ich entsprechende Rückmeldungen bekomme. Du wirst sehen, dir wird es ähnlich gehen. Klar gibt’s immer mal wieder jemanden, der meckert oder einfach nicht deiner Meinung ist. Aber das ist okay. Auch damit lernt man umzugehen.
Nur Mut!
Es kostet ein bisschen Mut, sichtbar zu werden, mit einem Blog an die Öffentlichkeit zu gehen. Aber der Mut ist es wert. Verlass deine Komfortzone, du wirst sehen, es lohnt sich! Die positiven Reaktionen sind deutlich häufiger als Gemecker oder etwas in der Art.
Keine Ausrede mehr fürs Nicht-Bloggen
Also bitte, ich möchte, dass du in Zukunft nicht mehr denkst, du hättest nichts zu sagen oder es will sowieso keiner wissen. Das ist nur eine Ausrede – und noch nicht mal eine sonderlich kreative. Jede(r) von uns hat etwas zu sagen! Worauf wartest du noch?
Hallo Elke,
das ist ein wichtiges Thema. Ich sehe auch viele, die sich hier eine unnötige Hürde aufbauen. Deine Argumente kann ich voll unterschreiben.
Es kommt noch eins hinzu: Als Leser/Zuhörer braucht man manchmal etwas, bis der Groschen gefallen ist. Man war vielleicht vorher noch nicht reif, um die Information einordnen oder nutzen zu können. Typisches Beispiel: Man liest ein Buch erneut und entdeckt dort plötzlich etwas, das man vorher „überlesen“ hatte.
Herzliche Grüße
Monika
Hallo Monika,
oh ja, da hast du absolut Recht! Manchmal kommt es einfach auf den richtigen Zeitpunkt an, an dem man etwas hört oder liest. Und aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Die meisten Hürden sind nur in unserem Kopf.
Liebe Grüße
Elke
Ja, liebe Elke,
genau das Thema hatte ich erst gestern auch.
„Wenn Du meinst, Du hättest nicht das notwendige Rückgrad, den notwendigen Halt, wenn Du denkst auf Dich käme es nicht an, dann muss ich Dir leider sagen:
Doch – das hast Du und doch, genau DAS tut es.“
Danke für Deinen wertvollen Artikel.
Liebe Grüße
Regina
Liebe Regina,
wie recht du doch hast! Ich finde es immer traurig, wenn ich Dinge höre wie „Ich hab doch nichts zu sagen“. Jede(r) von uns macht einen Unterschied – kann einen Unterschied machen. Wir haben es selbst in der Hand, Spuren zu hinterlassen. Ich denke mir immer: Wenn ich nur einmal jemanden zum Lächeln bringe, dann hat sich das Aufstehen gelohnt. Für dich hat es sich heute auf jeden Fall gelohnt, denn du hast mich zum Lächeln gebracht! 🙂
Liebe Grüße
Elke