E-Mails – das unterschätze Marketing-Instrument

von | 14. Mrz 2022 | Allgemein

Sie sind für uns alltäglich, in meinen Augen aber das am meisten unterschätzte Marketing-Instrument: E-Mails. Denn grade weil wir so viele Mails schreiben, vergessen wir dabei oft, dass auch sie eine Art Außenauftritt sind, mit der wir uns und unser Business repräsentieren. Und es liegt unglaublich viel Potenzial in ihnen. Nein, ich spreche hier nicht von Newslettern, sondern tatsächlich von ganz „normalen“ E-Mails an Kunden und Geschäftspartner.

Lass mich das mal an einem Beispiel verdeutlichen: Vor einigen Jahren bekam ich eine E-Mail von einem potentiellen Kunden, einem mittelständischen Unternehmen, die eine neue Website bekamen und mich für die Texte angefragt haben. Und ich habe lange, sehr lange überlegt, ob ich diesen Auftrag annehmen bzw. ein Angebot dafür abgeben soll. Denn die Mail war so dermaßen steif, dass ich mich beim Lesen unwohl gefühlt habe. Nicht meine Zielgruppe, nicht mein Wunschkunde – aber ich hatte sonst grade nicht allzu viel zu tun und hab den Auftrag dann doch angenommen.

Auch eine E-Mail kann einen ersten Eindruck hinterlassen – nutze die Chance!

Und was soll ich sagen? Wir haben daraufhin viele Jahre zusammengearbeitet, es war eine sehr angenehme Zusammenarbeit, dabei gab es auch ein paar wirklich interessante und außergewöhnliche Aufträge und die Kommunikation mit den Mitarbeitern war immer gut – bis eben auf die immer sehr steif klingenden Mails. Zu keinem Zeitpunkt habe ich es bereut, dass ich über meinen Schatten gesprungen bin und den ersten Auftrag angenommen hatte.

Nun gab es in diesem Fall keine negativen Auswirkungen für beide Parteien, es ist alles gut gegangen. Aber es hätte auch anders laufen können. Und jetzt stell dir das mal vor, wie das bei dir ist: Du bekommst eine Anfrage von einem potentiellen Kunden, antwortest mit einer super-steifen, aus Floskeln bestehenden E-Mail – und der Kunde ist unter Umständen schneller weg, als du E-Mail sagen kannst.

E-Mail als Teil des Marketings begreifen

Deshalb heute mein Plädoyer an dich: Nutze die Chancen, die E-Mails dir bieten für dein Marketing, für die Kundengewinnung und Kundenbindung. Wenn Kunden deine Mails gerne lesen, bleibst du auch eher im Gedächtnis und wirst wieder kontaktiert, wenn es einen entsprechenden Auftrag gibt.

Du kannst mit gut formulierten Mails zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, denn die Mail würdest du ja sowieso schreiben. Dann nutze doch das, was du sowieso tust, gleich zu deinen Gunsten und schreib eine Mail, bei der das Lesen Spaß macht oder bei der man zumindest nicht vor Langeweile vom Stuhl fällt und von substantivierten Verben erschlagen wird.

Positiv im Gedächtnis bleiben durch bockstarke E-Mail-Texte

Da du in normalen Mails in der Regel keine Bilder nutzt, wie man das beispielsweise in Newslettern macht oder auf einer Website, bei einem Social Media-Posting, um Aufmerksamkeit erlangen, kommt es bei der elektronischen Post also auch noch viel mehr auf den Inhalt an. Klar, du hast den Vorteil, dass der Empfänger oder die Empfängerin sich dafür interessiert, was du zu sagen hast. Aufmerksamkeit erregen ist also, anders als bei anderen Formaten, nicht die Top-Priorität beim E-Mail schreiben.

Verschenke kein Potential (mehr)

Aber du verschenkst eben auch Potential, wenn deine Mails alle so klingen, als kämen sie aus dem „Baukasten für geschäftliche E-Mails“ oder etwas in der Art. Sie sind dann beliebig, nicht einzigartig. Dabei sind wir doch eigentlich immer darauf aus, unsere Einzigartigkeit herauszuarbeiten, zu zeigen, was uns von anderen unterscheidet. Und dann schreiben wir Mails, die kompletter Einheitsbrei sind. Schade, oder?

Interessant ist übrigens: Wenn man nach „geschäftlichen E-Mails“ oder etwas in der Art googelt, findet man nur Infos darüber, wie man korrekt Mails schreibt, aber kein Wort darüber, wie man gute Mails schreibt, die gerne gelesen werden und wie man mit stinknormalen Mails (also nicht mit Newslettern) etwas für die eigene Marke tut, fürs Marketing, für die Kundenbindung. Das zeigt mir, dass dieses Thema tatsächlich kaum Beachtung findet – und das ist wahnsinnig schade.

Deshalb gebe ich dir heute eine kleine Aufgabe mit auf den Weg: Achte bei den nächsten Mails, die du schreibst, bewusst darauf, was du schreibst, wie du sie formulierst und wie du damit etwas für Marketing, Kundengewinnung und Kundenbindung tun kannst. Verrate mir gerne in den Kommentaren, wie das für dich klappt und welche Hürden du dabei hast.

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