Hier kommt noch ein Gastartikel von Christian Dangel als Beitrag zur Blogparade – er ist Fotograf, da ist das Thema Inspiration natürlich wichtig für ihn. Und auch eines der Dinge, die er oft gefragt wird.

Inspiration oder die Frage: Woher nehme ich meine Ideen?

Was ist Inspiration eigentlich? Ein Gefühl? Eine Idee? Oder sogar eine Kunst?
Kann man Inspiration lernen oder hat man das einfach?
Und wenn ja, wie geht Inspiration?

Ich denke jeder Mensch ist auf seine Art kreativ und setzt seine Ideen anders
um. Das ist auch gut so. Ideen von anderen „klauen“ ist nicht schön und hat nix mit Inspiration zu tun.

In der Welt der Fotografie gibt es Milliarden von Bildern und Billionen von
Ideen. Aber nicht jede Idee gefällt auch allen. Es gibt immer Menschen, die meine Bilder mögen und es gibt die anderen, die
sie als normal oder langweilig empfinden.

Eines habe ich im Laufe der Jahre, in denen ich fotografiere, gelernt. Ideen und Inspiration lassen sich nicht planen und erst recht nicht erzwingen. Es gibt solche Tage, da gehe ich mit meiner Kamera durch die Natur oder durch ein altes Gebäude und empfinde nichts. Nicht mal mit größter Anstrengung will es im Kopf „klick“ machen.

Nein, so sehr ich mich anstrenge, es will mir nichts gelingen, mit dem ich zufrieden bin.
Manchmal ärgert mich das und macht mich wütend.
„Was ist los mit dir?“ frage ich mich selber. Aber eine Antwort erhalte ich nicht.

Ein Gefühl der Enttäuschung macht sich breit. Aber dann ist es einfach besser, die Kamera auf die Seite zu legen und etwas anderes zu tun.
Dieser Tag sollte es einfach nicht sein.

Ich habe lange gebraucht um damit umzugehen. Ich wollte einfach gut sein. Doch wie gesagt, das lässt sich nicht erzwingen. Heute nicht und morgen auch nicht. Also Schwamm drüber und weiter im Programm. Arbeiten, Sport oder Shopping, egal. Ablenken und entspannen. Das wird schon wieder.

Auf dem Nachhauseweg von der Arbeit, die Kamera fährt übrigens fast täglich mit, fahre ich dem Sonnenuntergang entgegen und auf einmal macht es „Klick klick klick“ und die Ideen sprudeln in mir. Also rechts ran und auf den nächsten Parkplatz und los geht es.

Oft genügen schon wenige Schritte, um ein Motiv zu finden.
Eine einsame Blume am Wegesrand, zwei zusammengerollte Blätter im Herbst
an einem kahlen Ast, oder ein Sonnenuntergang mit verzerrten Wolken, der
einem das Blut in den Adern gefrieren lässt.

Viele Reisen haben mich in die ganze Welt geführt. Doch immer wieder entdecke ich daheim, wie schön unsere Welt doch ist. Das Banale und Einfache wird viel zu oft vernachlässigt und beiseite geschoben. Wir gehen daran vorbei, treten drauf oder missachten es einfach. Aber ein Eichhörnchen, das Nüsse sammelt, ist nicht nur ein Tier, sondern auch ein Lebewesen, welches fleißig ist und mit Verantwortung handelt.

Wolken am Himmel sind nicht etwas langweiliges, sondern lebenswichtige Ereignisse in unserem Leben, denn unser Klima hilft uns zu leben und zu überleben.

Jahresringe an einem Baum sehen unspektakulär aus, sagen uns aber auch, wie alt der Baum ist und was er schon erlebt hat. Er ist Teil unseres Lebens, so wie vieles, das unscheinbar ist. Aber es sind allesamt wichtige Dinge, denen wir mehr Beachtung schenken sollten.

Ihr merkt sicher, dass ich kein bestimmtes Schema habe. Einfach leben und genießen, mit offenen Augen durch die Welt. Manchmal kann auch ein Buch oder ein Lied eine Inspiration sein. Fantasien die Realität werden oder Wörter, die Ideen bringen.

Momente im Leben, die voller Inspiration sind. Nur entdecken muss man sie selber. Mal einfacher, mal braucht es etwas länger. Druck und Zwang sind die ungeeignetsten Mittel Inspiration zu erlangen.

Leben und genießen, glücklich sein und fühlen. Nur wenig entfernt von eurer
Inspiration.

Versucht es, ich bin gespannt was ihr erlebt.