Warum mein letzter Blog-Artikel ein Fiasko war – obwohl ich es besser weiß

von | 29. Jan 2018 | Bloggen, Gedanken, Schreiben

Okay, Hosen runter! Mein Blog-Artikel letzte Woche war ein Fiasko! Ich habe gefühlt ewig gebraucht, bis er fertig war. Tatsächlich war es wirklich gut doppelt so lang wie sonst. Und das, obwohl ich die Tricks und Kniffe für effektives und zeitsparendes Bloggen kenne und normalerweise recht schnell bin, zumindest bei meinen eigenen Artikeln. Was ist also passiert? 

Nun, ganz einfach: Ich habe mich nicht an die Regeln gehalten. Wider besseren Wissens habe ich alles ignoriert, was ich übers Bloggen weiß, meine eigenen Tipps nicht umgesetzt und deshalb eben so viel länger gebraucht als sonst.

Fehler 1: Ich habe Gedanken nicht festgehalten

Die Idee für den Artikel hatte ich im Kopf, schon einige Tage. Aber statt mir immer mal wieder Notizen dazu zu machen, wenn mir etwas einfiel, hab ich all diese Gedanken einfach so im Nichts verschwinden lassen. Grober Schnitzer!

Fehler 2: Die Idee war da, aber kein Konzept

Der zweite Fehler war, dass ich keinerlei Konzept für den Artikel hatte. Wie gesagt, das Thema war da, mehr aber auch nicht. Ich habe dann zwar ein bisschen zum Thema Floskeln recherchiert (aha, immerhin diesen Tipp habe ich beherzigt!), mir aber auch dazu keinerlei Notizen gemacht. Und auch kein Konzept, keine Struktur für den Artikel.

Meistens blogge ich hier mit der Hand am Arm, ich schreibe meine Artikel einfach so runter. Dann lasse ich sie ein paar Tage liegen und gehe sie nochmal durch, stelle manchmal Absätze um oder ergänze Informationen. Das funktioniert für mich sehr gut, weil ich geübt darin bin. Für manche Artikel brauche ich aber auch ein Konzept. Da schreibe ich mir dann einen roten Faden auf, schaue, wie man inhaltlich gut überleiten kann von einem Punkt zum nächsten, überlege mir, was die Kernaussage sein soll etc. Und genau das hätte ich letzte Woche auch tun sollen.

Warum ein Konzept wichtig ist, darüber hab ich hier schon mal geschrieben. Es hat auch einfach den Vorteil, dass man sich inhaltlich schon mit dem Thema beschäftigt, sich Gedanken macht, was für die Leser wichtig ist und was man mit einem Artikel aussagen und erreichen will. Hätte ich für den Blog-Artikel letzte Woche ein Konzept gehabt, hätte ich mich beim Schreiben an diesem entlanghangeln können. Hab ich nicht getan, setzen, sechs!

Fehler 3: Schreiben und direkt veröffentlichen

Und dann hab ich auch noch einen weiteren Fehler begangen: Ich habe den Artikel direkt nach dem Schreiben veröffentlicht. Wenn ich ihn heute nochmal durchlese, dann würde ich glücklicherweise nicht viel anders machen. Aber das hätte auch in die Hose gehen können. Denn wenn wir uns mit einem Thema intensiv beschäftigen und darüber schreiben, legen wir oft Scheuklappen an und vergessen wesentliche Punkte – weil sie uns selbstverständlich erscheinen oder weil wir in diesem Moment einfach nicht dran denken.

Deshalb schreibe ich meistens donnerstags oder samstags meine Artikel, die dann montags veröffentlicht werden. Vorletzte Woche hatte ich einfach keine Zeit dazu, also hab ich mich am Montag hingesetzt und wollte mal eben schnell den Artikel schreiben. Aus „mal eben schnell“ wurden dann gut 2,5 Stunden – viel mehr Zeit, als ich eigentlich eingeplant hatte. (Ich rechne für die meisten Artikel ungefähr eine Stunde, für manche ein bisschen mehr. Ja, das geht ratzfatz für die Artikel hier im Blog. Das liegt aber auch daran, dass ich hier einfach schreiben kann, wie mir der Schnabel gewachsen ist, mir keine Gedanken übers Wording machen muss etc. Bei Artikeln für Kunden brauche ich auch länger.)

Es muss nicht alles perfekt sein!

Auch diesen Artikel habe ich erst heute geschrieben und direkt veröffentlicht – ich war ja durch das Fiasko mit dem letzten schon montags in Zeitnot. So kurzfristig funktioniert das auch mal, aber nur, weil ich nicht nur die Idee für das Thema im Kopf hatte, sondern auch direkt das Konzept dazu. Die Struktur stand schon fest, ich musste wirklich nur noch schreiben. Das hab ich gemacht, hab den Artikel bis nach der Mittagspause liegen lassen, dann nochmal durchgelesen und ihn veröffentlicht. Ideal ist es nicht, denn Tippfehler findet man so nicht unbedingt. Man weiß ja, was man geschrieben hat und was man lesen will. Ich habe deshalb besonders aufmerksam korrigiert und hoffe, dass sich nicht allzu viele Fehlerchen eingeschlichen haben ?

Mir waren die Fehler, die ich letzte Woche gemacht habe, nur allzu bewusst. Entsprechend unwohl hab ich mich auch gefühlt. Mir war zwar klar, dass der Artikel inhaltlich gut war, aber ich wusste auch, dass er viel besser hätte sein können. Und vor allem, dass ich viel Zeit verschwendet habe, die mir hinterher gefehlt hat.

Du machst diese Fehler beim Bloggen nicht!

Aber vielleicht ist es ganz gut, manchmal solche Fehler zu machen. Denn das schärft den Blick aufs Wesentliche, man macht sich mal wieder bewusst, wie es richtig geht. Und immerhin ist daraus ganz spontan auch dieser Artikel entstanden. Der dich hoffentlich vor diesen Fehlern bewahrt! Und falls du merkst, dass du den einen oder anderen auch gelegentlich machst, dann zeigt er dir, dass es auch anderen so geht und du nicht alleine bist. Wie schrieb Simone Tontsch grade so schön in meiner Facebook-Gruppe?

Es lebe der Imperfektionismus!

Wie ist das bei dir? Hast du auch schon bewusst Fehler beim Bloggen gemacht? Welche waren es? Und was tust du, dass das nicht wieder vorkommt?

3 Kommentare

  1. Hallo Elke, an manchen Stellen in diesem Artikel dachte ich, du schreibst über mich 😉
    Welche Fehler mache ich:
    Ich hab etwas im Kopf, mache mir keine Notizen und peng, sind meine Ideen weg.
    Konzept: Ich fange etwas an, finde das mega gut, schreibe (mal wieder) viel zu viel und am Ende merke ich, dass ich das ursprüngliche Konzept schlichtweg verfehlt habe. Was ich nicht mehr mache (hoffentlich), dass ich mich festfresse und versuche die Kurve noch zu kriegen. Ich hab gemerkt, dann ist die Luft raus. Der Artikel wird schleppend. Früher hab ich den dann mal abgespeichert… für alle Fälle… heute werf ich ihn weg. Neues Spiel, neues Glück.
    Thema sofort veröffentlichen: Das ist so ein Zwischending. Ich habe schon Artikel geschrieben und sofort veröffentlicht und sie waren gut. Veröffentliche ich sie nicht gleich, beginne ich damit, dran rum zu schrauben. Manchmal ist das richtig gut. Manchmal geht es aber so was von in die Hose und der Kritiker in mir nervt mich so lange, bis ich den Artikel wieder verwerfe.. Und dann kommt der Druck. Aber Eines hab ich gemerkt: Wenn ich glaube, einen Artikel schreiben zu MÜSSEN, wird’s selten was.
    NOCH suche ich nach einer optimalen Lösung. Aber dafür gibts ja dich und die geniale Rock your Blog-Gruppe 🙂

    Antworten
    • Liebe Silke,
      am ursprünglichen Konzept schreibe ich auch oft vorbei. Aber das macht nichts, so lange der Artikel gut ist. Ich muss dann halt oft die Überschrift umbauen. Da ich die aber sowieso meistens am Schluss mache (ich weiß, warum 😉 ), ist das nicht so tragisch.
      Ich glaube generell, wir müssen uns von dem „Müssen“ lösen. Mir ging’s ja Ende 2017 auch so, dass ich dachte: Ich muss! Und dann war ich blockiert, hab die Lust am Schreiben verloren und mich doppelt schlecht gefühlt. Irgendwann hab ich mir dann gesagt: Einen Scheiß muss ich! Und hab einfach eine Blog-Pause eingelegt. Die hat gut getan, jetzt hab ich wieder Spaß am Schreiben und ich glaube, das merkt man auch. (Zumindest hoffe ich das.)
      Die optimale Lösung ist die, mir der du dich wohl fühlst. Ich halte nichts davon, fürs Marketing Dinge zu tun, weil alle sagen man muss sie tun. Das ist nicht authentisch und führt vermutlich auch nur selten nachhaltig zum Erfolg. So wie wir arbeiten – du und ich und ganz viele andere auch – muss es aus dem Herzen kommen. Wenn es das nicht tut, dann ist es Zeitverschwendung. Mag eine radikale Einstellung sein, aber ich bin davon überzeugt.
      Ganz liebe Grüße
      Elke

      Antworten
  2. Liebe Elke,

    wieder mal ein toller Artikel! Und irgendwie fühle ich mich ertappt: Ich mache mir auch selten Notizen. Die Idee zu einem Artikel habe ich im Kopf, inhaltlich reift er dann meist über mehrere Tage – auch komplett in meinem Kopf. Aufs Papier bringe ich ihn meist auch eher kurzfristig. Die Struktur kommt dann beim Schreiben. Vor der Veröffentlichung lasse ich einen neuen Beitrag aber dann immer nochmal ein bis zwei Stunden liegen – in der Regel. Bis jetzt lief es für mich so ganz gut. Vielleicht bin ich ja die Ausnahme, die die Regel bestätigt. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich von Grund auf ein sehr strukturierter Mensch bin und ich mich beim Schreiben eher „austobe“. Ich denk‘ mal drüber nach 😉

    Liebe Grüße
    Carina

    Antworten

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

federführend