Texte und Authentizität – wie bekommt man das unter einen Hut?

von | 25. Jul 2016 | Bloggen, Marketing, PR, Schreiben, Sprache, Text

In den letzten Wochen gab es hier viel zum Thema Authentizität zu lesen und zu sehen. Und manch einer mag sich gefragt haben, was das alles denn nun eigentlich mit meinem Thema schreiben zu tun hat. Zum einen finde ich, dass ich hier ruhig auch mal aus dem engeren Thema ausbrechen kann. Zum anderen hat Authentizität natürlich auch mit Texten zu tun. Und darum soll es heute, zum Abschluss dieses Themenbereichs gehen. 

Klar haben Texte auch was mit authentisch sein zu tun. Denn wir kommunizieren nun mal viel schriftlich oder mündlich, mit verschiedenen Arten von Texten. Seien es Website-Texte, Blog-Artikel, Tweets und Facebook-Postings oder auch E-Mails – alles ist Kommunikation in meistens schriftlicher Form. Und auch wenn wir Videos machen, liegt diesen Filmchen ein Text zugrunde bzw. ist oftmals der Hauptbestandteil.

Auch Texte müssen authentisch sein!

Deshalb haben Texte sehr viel mit Authentizität zu tun. Und deshalb ist es auch so wichtig, dass du dir beim Schreiben Gedanken über deine Wortwahl machst. Ein Beispiel: Wenn ich in meinen Blog-Artikeln auf einmal anfange, mit Fremdwörtern um mich zu werfen, dann wundern sich diejenigen, die mich kennen und diejenigen, die mich nicht kennen bekommen ein völlig falsches Bild von mir.

Ich bin nämlich keine Frau der Fremdwörter, sondern eine, die die Dinge gerne in einfacher, verständlicher Sprache auf den Punkt bringt, sodass man kein Studium braucht, um es zu verstehen. Das war schon immer meine Stärke und ich habe manchmal auch durchaus Schwierigkeiten mit Menschen, die den Fremdwörter-Duden zum Frühstück hatten. Wenn ich hier hingegen von einem i-Tüpfeles-Scheißer schreibe, dann ist das ein Begriff, der durchaus in meinem Vokabular vorkommt und der zu mir passt. (Sorry, mir fällt bei der Hitze kein besseres Beispiel ein – für alle, die sich jetzt wundern, was denn ein i-Tüpfeles-Scheißer ist: Das ist ein Mensch, der es ganz besonders genau nimmt, und zwar nicht mehr im angenehmen Rahmen. Man könnte auch Korinthenkacker sagen.)

Welche Wörter benutzt du?

Das bringt mich wieder zu einem Punkt, den ich schon ein paar Mal erwähnt habe, mit Bezug auf Blog-Artikel: Schreib einfach, wie du sprichst! Versuche nicht, die Dinge zu verkomplizieren, weil du denkst, das macht Eindruck – das tut es nicht. Schreibe gradeheraus, so, wie du auch mit mir oder mit einem Freund, einer Freundin reden würdest. Dann wird dein Blog-Artikel auch authentisch. Für Mails gilt das genauso. Keiner liest gerne verkopfte E-Mails auf Beamtendeutsch. Zum Thema authentisch bloggen hab ich dir hier noch einen tollen Artikel mit Video von Christian Müller von Sozial PR.

Wortwahl – auch bei Website-Texten wichtig

Für Website-Texte ist es natürlich ein bisschen schwieriger. Doch auch hier ist die richtige Wortwahl Gold wert! Denn darüber wird sehr viel von dem transportiert, was dich ausmacht. Deshalb ist mir zum Beispiel ein ausführliches Briefing-Gespräch sehr wichtig, bevor ich mit dem Schreiben loslege. Dabei geht’s mir nicht nur um die Zielgruppe und das Besondere des jeweiligen Produkts oder der Dienstleistung, sondern es geht mir auch darum, dass mein Auftraggeber möglichst viel von sich und seiner Arbeit erzählt. Das gibt mir die Möglichkeit, ihn besser kennenzulernen, zu verstehen, wie er oder sie tickt und vielleicht auch schon bestimmte Begriffe herauszufiltern, die wichtig sind.

Denn man hat nur wenig Zeit, um einen potentiellen Kunden, der das erste Mal auf eine Website kommt, zu überzeugen. Da muss jedes Wort sitzen. Und wenn aus dem potentiellen ein zufriedener Kunde werden soll, dann ist es wichtig, dass schon auf der Startseite rüberkommt, wie du tickst, was dein Produkt oder deine Dienstleistung besonders macht. Alles andere führt hinterher nur zu Enttäuschung. Will heißen: Wenn du mit einem grandiosen Text jemanden überzeugst, dein Produkt zu kaufen oder deine Dienstleistung in Anspruch zu nehmen, dann sollte Produkt oder Dienstleistung auch das halten, was du versprichst.

Keine leeren Worthülsen

Leeres Werbe-Blabla wird von einem Website-Besucher ganz schnell enttarnt und bringt dir letzten Endes gar nichts. Deshalb solltest du dir wirklich gründlich Gedanken machen über das, was du auf deiner Website schreibst, auch wenn du die Texte in Auftrag gibst. Sei dir im Klaren darüber, dass solche Texte sehr viel Feintuning benötigen. Sie entstehen nicht in einer Nacht- und Nebel-Aktion, sondern in mühevoller Kleinstarbeit. Ein Website-Text ist wie ein Maßanzug: Ideal auf dich und deine Bedürfnisse, deine Persönlichkeit zugeschnitten. Die richtige Wortwahl trägt einen entscheidenden Teil dazu bei, ob Authentizität vermittelt wird. Und damit letztlich auch, ob jemand bei dir kauft oder nicht.

Deshalb habe ich heute mal eine kleine Hausaufgabe für dich: Mach dir mal Gedanken über Worte und Begriffe, die du besonders magst, für die du stehst, die die Werte transportieren, die du vertrittst und die dir wichtig sind. Und dann überprüfe deine Website-Texte und Blog-Artikel dahingehend, ob diese Begriffe – oder zumindest vergleichbare – darin vorkommen, transportiert werden.

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